2015 / Erlangen / Wohnquartier Johann-Kalb-Strasse, Schenkstrasse






Die Wahl des Prinzips der Aufstockung im Bereich der Sanierung ermöglicht großzügige Freiflächen und Wohnhöfe zwischen den Bestandsriegeln. Adressbildung und Kommunikationszonen werden neu aufgebaut und strukturiert. Die Freiräume sind für die Bewohner vielfältig nutzbar und besitzen eine hohe Aneignungsqualität. Sie individualisieren das Wohnumfeld und fördern eine lebendige, erlebbare Nachbarschaft. Durch das dichte Geflecht an Gärten zwischen den Gebäuden, wird bewusst ein deutliches Spannungsfeld zu der im Süden angrenzenden weiten Landschaft des Naturschutzgebiets aufgebaut. Ausgehend von dem 9-geschossigen Gebäude an der Hartmannstrasse und seiner Orientierung in Richtung Exerzierplatz wird für die Neubaumaßnahme eine Bau-Figur mit punktuellen Erhebungen entwickelt, die den städtebaulichen Einzelgänger an der Hartmannstraße einbinden und den Maßstab der Bestandzeilen aufnehmen kann. Dadurch wird eine Eingangs-Situation zum Quartier formuliert und vorhandene West-Ost-Wegeverbindungen werden aufgenommen und räumlich unterstützt. Insgesamt können so die hochwertigen Freiraumbezüge in Wert gesetzt werden. Der sich zum Exerzierplatz orientierende, offen gefasste Hofraum bindet auch die im Programm gesetzten Infrastruktureinrichtungen und Gemeinschaftsräume mit ein. Dadurch wird er figurativ und von der Funktion her zum attraktiven Zentrum des neuen Stadtquartiers. Als Bindeglied zwischen dem Neubau und den Bestandsstrukturen fungiert ein Quartierspark, der auch den neu angelegten Spielplatz aufnimmt. Die Topographie des Geländes wird so verändert, dass Wohn- und Gartenräume gegenüber dem Straßenniveau leicht erhöht liegen, Zufahrten und Parkmöglichkeiten in offenen Carports dagegen als leicht abgesenkte Höfe entstehen.